Montag, 14. Januar 2008

Eisendruck

Seit 2 Monaten arbeite ich mit einer neuen Technik bei der Erstellung von Bildern, die ich Eisendruck nenne. Ich habe mir in der letzten Zeit auf dem naheliegenden Schrottplatz Eisenteile besorgt, die zum Teil schon verrostet waren. Bei der Auswahl dieser Eisenteile habe ich darauf geachtet, dass sie möglichst flach und unterschiedliche Formen hatten. Bei der Größe der Stücke muss man die Blattgröße des Bildes berücksichtigen. Im Atelier habe ich als Druckunterlage Büttendruckpapier benutzt (ca. 38x54cm), das gleiche Papier, welches ich auch für meine Radierungen benutze. Dieses Papier habe ich in eine Fotowanne gelegt und die Eisenteile ausgesucht, mit denen ich einen Abdruck auf dem Papier erzeugen wollte. Nachdem die Komposition fertig war wurde Tee oder Essig auf dem Blatt und unter den Eisenteilen verteilt. Wichtig hierbei ist, dass die Seiten des Kupferdruckpapiers durch Leisten leicht erhöht sind, damit die Flüssigkeit nicht abfließen kann. Dann habe ich entweder Aquarellfarben flüssig über das Blatt verteilt oder mit Caparol-Binder vermischte Pulverfarben. Bei der Auswahl der Farben ist zu beachten, welche gut verlaufen und eigene Strukturen bilden. Die Eisenteile kann man noch kurz anheben, um sicher zu stellen, dass die Farben auch unter die Eisenteile gelangen. Anschließend werden sie beschwert. Über Nacht wirkt nun die Säure des Tees, Kaffees oder des Essigs (am besten eignet sich Essigessenz) auf das Eisen ein, sodass sich vermehrt Rost bildet. Man lässt die Arbeiten so lange in der Farbflüssigkeit, bis diese langsam trocken wird. Bevor dies aber der Fall ist, sollte man rechtzeitig die Eisenteile abnehmen, damit sie nicht auf dem Papier festkleben und das Papier beim Abheben der Eisenteile verletzen. Dann kann man die Flüssigkeit, die sich teilweise noch in Vertiefungen befindet mit Papier von einer Küchenrolle vorsichtig aufsaugen, ohne die darunter liegende Farbschicht zu berühren. Das verlangt "Fingerspitzengefühl". Auf dem Blatt kann man nun deutlich die Abdrücke der Eisenteile sehen. Weitere Arbeiten an dem Blatt sind nun möglich. Zum Beispiel mit Hilfe der Collage oder ganz einfach dem Pinsel.

2 Kommentare:

artingrid hat gesagt…

Vielen Dank für die Schilderung dieser spannenden Technik!!!

artist hat gesagt…

Da ich inzwischen von mehreren Seiten nach der englischen Übersetzung des Artikels gefragt worden bin, werde ich dies demnächst tun.